Motivation
Auf dem Weg zu einer kohlenstofffreien Wirtschaft bis 2050 steht Ruanda vor der Herausforderung, die Mobilität von Personen und Gütern zu gewährleisten, ohne zusätzliche Verkehrsstaus und Emissionen zu verursachen, insbesondere in Anbetracht der steigenden Nachfrage nach E-Commerce-Lösungen im Land. In diesem Zusammenhang spielen innovative Logistikkonzepte eine wesentliche Rolle bei der Schaffung von Mobilitätslösungen und der Förderung der nachhaltigen Stadtentwicklung Ruandas. Die derzeitige Art und Weise, Logistik auf universitärer Ebene zu lehren, basiert jedoch meist auf der Vermittlung theoretischer Logistikkonzepte, anstatt diese mit praxisrelevanten Inhalten zu verknüpfen. Dies führt zu einer Diskrepanz zwischen dem theoretischen Verständnis von Logistikkonzepten und der Fähigkeit, sie in einem konkreten Geschäftsumfeld anzuwenden, was letztlich die Entwicklung kreativer, innovativer Lösungen für die Mobilitätsanforderungen wachsender Städte mit infrastrukturellen und topografischen Einschränkungen wie Kigali behindert.
Ziele
Das Projekt SUDLogER zielt darauf ab, die aktuelle Logistikausbildung an der University of Rwanda (UR) praxisorientierter zu gestalten und an die logistischen Besonderheiten des Mobilitätssektors in Ruanda anzupassen. Das gemeinsame Projekt der Technischen Universität Berlin (TUB) und der UR konzentriert sich dabei darauf, die Studierenden besser auf die kommenden Anforderungen des Arbeitsmarktes vorzubereiten und ihnen die Möglichkeit zu geben, früher mit potenziellen Arbeitgebern in Kontakt zu treten. Um dies zu erreichen, will das Projekt u.a. zu den folgenden Hauptaktionsfeldern beitragen:
- Es werden Bachelor- und Mastermodule zu Stadtlogistik, Mobilität und nachhaltiger Stadtentwicklung entwickelt und umgesetzt. Grundlage dieser Module wird die Integration von praxisorientierten Fallstudien aus dem Mobilitätssektor sein, um die Lücke zwischen Theorie und Praxis zu schließen.
- Es werden regelmäßig arbeitsmarktrelevante Angebote durchgeführt, die die Studierenden dabei unterstützen, früher mit der Praxis in Kontakt zu kommen (z.B. Logistik-Kontaktmesse, regelmäßige Betriebsbesichtigungen, Gastvorträge von Wirtschaftspartnern).
- Es wird ein jährliches Co-Working-Seminar eingerichtet, in dem Studierende der UR und der TUB gemeinsam an realen Fällen aus Unternehmen in Deutschland und Ruanda arbeiten werden. Neben der praktischen Anwendung erwerben die Studierenden interkulturelle Kompetenzen, die für zukünftige Beschäftigungsmöglichkeiten relevant sind.
- UR und TUB werden gemeinsame praxisorientierte Forschungsprojekte zu nachhaltigen Logistiklösungen für Großstädte in einkommensschwachen Ländern Afrikas durchführen. Ziel ist es, Synergien zwischen der Durchführung von Fallstudien zu Lehrzwecken und der Analyse dieser Fallstudien für die Forschung zu schaffen.
UR und TUB werden von einer ausgewählten Gruppe von Geschäftspartnern aus Ruanda (Volkswagen Mobility Solutions Rwanda, Gorilla Logistics Company, Dalso Logistics Company Ltd., Songa Logistics Ltd.), Deutschland (DB Schenker) und der Schweiz (Kühne-Stiftung) unterstützt, die praxisrelevante Inhalte beisteuern und die Erreichung der angestrebten Projektergebnisse unterstützen werden.
Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ)- Federal Ministry for Economic Cooperation and Development - im Rahmen der Sonderinitiative "Decent Work for a Just Transition"
Deutscher Akademischer Austauschdienst (DAAD) - German Academic Exchange Service - im Rahmen des Programms "University-Business-Partnerships between Higher Education Institutions and Business Partners in Germany and in Africa"
Universitätspartner:
- Fachgebiet Logistik, Technische Universität Berlin (TUB), Deutschland
- The College of Business and Economics (UR-CBE), University of Rwanda, Ruanda
- The College of Science and Technology (UR-CST), University of Rwanda, Ruanda
Geschäftspartner:
- Volkswagen Mobility Solutions Rwanda, Ruanda
- Gorilla Logistics Company, Ruanda
- Dalso Logistics Company Ltd., Ruanda
- Songa Logistics Ltd, Ruanda
- DB Schenker RHO MEA, Vereinigte Arabische Emirate
- Kuehne Foundation (KS), Schweiz
Projektlaufzeit:
1. Juni 2020 – 31. Dezember 2023